Beim Straßen- und Gartenbau ist es wichtig, Entwässerungsanlagen und Gräben mit einzuplanen. Das Wasser muss auch bei Starkregen schnell von einer Straße abließen, sonst entsteht der gefürchtete Aquaplaning-Effekt. Versiegelte Grundstücke werden vor allem in den Städten immer mehr zu einem Problem, weil das Regenwasser nicht versickern oder verdunsten kann. Deswegen begrünt man die Dächer und baut Entwässerungsanlagen. Durch die Begrünung kann ein Teil des Wassers verdunsten und das verbleibende Niederschlagswasser wird unterirdisch in die Kanalisation abgeleitet. Wäre dies nicht der Fall, würden bei Regenwetter ständig alle Plätze und Straßen unter Wasser stehen. Die Versickerung des Niederschlagswassers kann über sogenannte Rigolen erfolgen. Das sind moderne Drainagesysteme, die Feststoffe vom Wasser trennen.
Beim Anlegen von Gärten ist es sinnvoll, die Regenwassernutzung für die Bewässerung gleich mit zu integrieren und Regenwasserzisternen zu bauen. Außerdem kann das Regenwasser von den Dachflächen größerer Gebäude in Löschwasserteiche geleitet werden, wo es dann im Falle eines Brandes zur Verfügung steht. Mitunter ist der Bau von Entwässerungsgräben nötig, um landwirtschaftliche Nutzflächen und Wiesen vom Wasser freizuhalten. Diese Gräben werden auch Meliorationsgräben genannt. Je nach Landstrich haben sie unterschiedliche Bezeichnungen beispielsweise Wetterung, Landgraben oder Gracht. In der Fachsprache nennt man sie Vorfluter. Im Mittelalter dienten die Gräben als Burg- oder Stadtgräben außerdem der Verteidigung gegen Angreifer.